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Tauchen in Bali am legendären Liberty Wreck



Die Götter Balis mussten damals uns Tauchern bestimmt besonders wohlgesinnt gewesen sein, dass sie den erzürnten Vulkan Agung dazu brachten, seine Eruptionen und Lavaauswürfe derart zu führen, dass er die Überreste der Liberty so präzise im Meer platzierte, und damit eines der schönsten Tauchparadiese der Insel entstehen liess.

Lesen Sie den interessanten Bericht zum Tauchabenteuer am Liberty Wreck!Bali Liberty Wreck
Bali faszinierende Landschaft

So kam Tulamben auf Bali, zu seinem weltbekannten Tauchspot.

Am 11. Januar 1942, kreuzte die MS Liberty, als Transportschiff, beladen mit Versorgungsgütern der amerikanischen Armee, in der Strasse von Lombok. Es herrschte Krieg und das japanische U-Boot 1-66 war in diesem Gebiet auf Tauchfahrt. Der Torpedo traf den Frachter mittschiffs und verpasste der Bordwand ein riesiges Loch. Dies sorgte dafür, dass das Schiff manövrierunfähig war. Die Amerikaner wollten das lädierte Schiff mit dem Zerstörer Paul Jones, in den Hafen von Singaria schleppen, doch die Liberty zog derart viel Wasser dass man sie vor einem frühzeitigen Sinken sichern musste. Also wurde das Schiff kurzerhand, vor Tulamben auf ein Riff an Land gesetzt. Alles was vom Kahn gebraucht werden konnte wurde umgeladen. Zurück blieb ein vor sich hin rostendes Geisterschiff. Es war im März 1963, als sich der Vulkan Agung bemerkbar machte. Mit tosendem Grollen, schwarzen Rauchwolken und Feuer spuckend, liess er die Insel erzittern. Der Vulkanausbruch verursachte Angst und Panik und verbreitete Zerstörung und grosses Elend über die Insel. Ein gewaltiger Lavastrom ergoss sich aus dem Krater und liess die Erde bei Tulamben erschüttern. Die Eruptionen liessen gewaltige Erdmassen in Bewegung geraten. Das alte Liberty-Schiff begann sich in Bewegung zu setzen und rutschte den Abhang des Riffes hinunter. In einer Tiefe von 30 Meter legte sich das Wrack auf seine rechte Seite auf den sandigen Meeresgrund.

Ein Habitat für die bunte Unterwasserwelt

Während der vergangenen 46 Jahre entstand aus dem Schrotthaufen ein Gebilde von beachtlicher Schönheit. Die Erbauer, die unzähligen Korallenpolypen und Schwämme, haben am Wrack kaum eine Stelle frei gelassen, und überall ihren bunten Bewuchs hinterlassen. Die Artenvielfalt an Fischen und anderen Lebewesen, hatte gewaltige Dimensionen angenommen. Vom kleinsten Schleimfisch bis hin zum grossen Büffelkopfpapageienfisch, alle haben sich im Wrack ihre Behausung eingerichtet. Sogar Schwarzspitzenhaie streifen gelegentlich über das Wrack. Der dunkle Lava-Sand ist speziell bei den Fotografen beliebt, da dieser einen attraktiven Hintergrund für die farbigen Objekte bietet.

Inmitten der besten Tauchplätze

Das Tauchterminal in Tulamben war für die nächsten zwei Wochen unser zu Hause. Eine gut eingerichtete Tauchbasis, eine schöne Hotelanlage und die originelle Taucher-Bar, machten uns das Verweilen in Bali zum echten Vergnügen. Das Liberty Wrack gehörte nebst Coral Garden und Tulamben Wall, zum Hausriff des Resorts. Weit abgelegen von grösseren Ortschaften, ist der Ferienort bestens geeignet für Ruhe liebende Gäste und Taucher.

Der lange ersehnte Tauchgang am Wrack

Wir liessen es uns nicht nehmen, uns von den tollen Begebenheiten persönlich zu überzeugen. Gerade nur einige Schritte in westlicher Richtung waren es und wir konnten unsere Tauchgeräte von den „Divers Helper“ in Empfang nehmen. Die Guten Flaschenträger, meistens Frauen, trugen uns jeweils die Pressluftflaschen samt Stabi, auf ihrem Kopf, bis zur Einstiegstelle. Diese Balinesen verdienten sich so Ihren Lebensunterhalt. Langsam liessen wir uns über den dunklen, sandigen Meeresgrund in die Tiefe gleiten. Bereits schon bei 3m Wassertiefe erschien der obere Teil des gewaltigen Wracks. Am Heck, in 22 m Tiefe, wo einst das Ruder dem Schiff die Fahrtrichtung gab, war ein grottenartiger Überhang, welcher sich ein grosser Zackenbarsch zu seiner Wohnhöhle machte. Ein Teil der abgerissenen Aufbauten ragten aus dem Grund ins freie Wasser. Im Wirrwarr des alten Schrottes war es richtig spannend nach kleinen Kobolden zu suchen. Wir hatten Glück und konnten einen gelben Schaukelfisch im Logbuch eintragen. Wir liessen uns mittschiffs über das Wrack treiben. Eine Herde Büffelkopfpapageienfische hatte gerade die Laderäume verlassen, wo sie die Nacht verbrachten. Die Liberty war damals beim Abrutschen in die Tiefe auseinander gebrochen. Der vordere Teil des Wracks weist schräg zum tiefsten Punkt des Spots. Auf dem Weg zum Bug äugt uns ein mächtiger Barrakuda entgegen. Er ist so etwas wie der König am Wrack. Unweit bei der Bugspitze, steht eine rote Gorgonie am Riffhang. Jetzt hiess es, genau hinzusehen, denn darin wohnte eines der kleinsten Lebewesen der Bali Sea, das Pygmäen-Seepferdchen. Happy, es gefunden zu haben, tauchten wir an der Bugkante zum oberen Teil des Wracks. Ein gewaltiges Gewusel an Fischen umschwärmte die alte Lady wie ein Bienenschwarm ihren Stock. In jeder Öffnung am Wrack war irgendwer zu Hause. Garnelen, Krebschen, juvenile Fischchen, Anemonen, Sabellen und viele mehr. Mann wusste kaum wo hinsehen. Allmählich mahnte der Blick auf das Finimeter zum austauchen. Wir hatten das Wrack umrundet und waren an der Oberseite mittschiffs angelangt. Ein gewaltiger Schwarm Stachelmakrelen kreiste über der Liberty und gab uns die Möglichkeit in mitten der vielen Fische, einer von ihnen zu sein. Zurück in Richtung Ufer faszinierte uns der Tanz der vielen Sandaale, welche nach vorbeitreibendem Plankton fischten. In den verstreuten Kieselsteinen weideten bunte Nacktschnecken die Algen ab und ein grosser Fangschreckenkrebs wartete geduldig auf Beute.

Weitere faszinierende Tauchplätze

Unmittelbar vor der Tauchbasis befand sich der Einstieg zum Coral Garden. Wie es der Name schon sagte, war dem bei weitem nicht übertrieben. Schönste Korallenformationen begeisterten die Taucher immer wieder und die Artenvielfalt war riesig. Auch hier fanden wir wieder einige interessante Objekte, welche von Naturschönheiten nur so strotzten. An einem Betonblock welcher als Bojen-Gewicht diente waren sämtliche Borlöcher zu Behausungen von Putzergarnelen verschiedenster Arten geworden. Eine Art Flugzeugwrack, gefertigt aus Armierungseisen zeigte sich als Eldorado für Kleinstlebewesen. Des Öfteren hatten wir hier unsere Nachttauchgänge verbracht, bei welchen wir auch immer wieder Haie zu sehen bekamen.
Nur einige Schritte dem Strand entlang nach Osten, hatten die ansässigen Fischer ihre Boote an Land gezogen. Hier befand sich der Einstieg zum Tauchspot Dropoff. Das steil abfallende Riff, welches weit über die 70m Tiefengrenze abfiel, hatte es uns wirklich angetan. Wunderschöner Bewuchs aus grossen Fächer- Gorgonien, schwarzen Korallen und vielem mehr, machte die Wand zum Farbenspektakel. Mehrere Tauchgänge liessen unseren Entdeckungsdrang immer wieder von neuem aufflackern.
Die Fischer holten uns jeweils mit Ihren Booten ab und fuhren mit uns in nur 10 Minuten zum nahen Tauchspot Saraya. Dieses Tauchgebiet war einzigartig und für uns Makro-Fotografen von bester Güte. Vom Seepferdchen über Geisterpfeiffenfische , bis zu den juvenilen Rotfeuerfischen war alles anwesend und wir konnten unsere Knipskisten so richtig auf Probe setzen.

Tauch-Ausflug zur Nachbarinsel Nusa Penida

Wir wurden mit dem Bus zum östlich gelegenen Padang Bai gefahren. Es war noch sehr früh am Morgen und das hatte auch seine Gründe. Mit dem Speed-Boot überquerten wir in einer 50 minütigen Fahrt die Selat Badung Strait. An der Ostseite der Nachbarinsel Nusa Penida befand sich der ominöse Manta Point. Das Boot ankerte unweit von einer buckligen Erhebung welche aus ca. 20 Tiefe bis knapp unter die Wasseroberfläche reichte. Vom Boot weg tauchen wir zu dem Buckelfelsen und verweilten kurze Zeit in den tieferen Felstälern. Da kamen sie, die grossen Meeresflieger. Gleich sieben Tiere konnten wir zählen. Mystisch zogen die Planktonfischer ihre Runden um den Felsen. Das Wasser erschien getrübt. Es musste arg mit Plankton gesättigt sein. Dies wiederum verschaffte uns das Glück, diesen Riesen bei ihrer Morgenmahlzeit zuzusehen. Was für ein gewaltiger Anblick. Nach einer typisch balinesischen Mahlzeit auf dem Boot rüsteten wir uns für den zweiten Tauchgang aus. Vor uns lag das S.D. Reef. Es war bekannt für Strömungstauchen. Bereits nach dem Sprung ins Wasser ging so richtig die Post ab und wir liessen uns für die Zeit von einer guten Stunde, über 2km dem Riff entlang treiben. Ab und zu hatten wir die Möglichkeit hinter einem Felsen im Strömungsschatten zu verweilen und die gewaltigen Hirschgeweih-Korallenfelder zu bestaunen. Alles was sich irgendwie von Plankton ernährte streckte sein Tentakel in das vorbeiströmende, nahrungsreiche Wasser. Und wieder konnten wir weitere, fantastische Taucherlebnisse in unsere Logbücher eintragen.

Auch die Inselwelt war faszinierend

Bei zwei Wochen Tauchferien erschien es uns ratsam, einen tauchfreien Tag einzuschieben. Diese Zeit nutzten wir, die Schönheiten der Insel Bali zu erkunden. Unser Landausflug führte uns durch dichte Wälder aus Kokospalmen, Kaffe, - und Kakaobäumen zum Ort Tirtagangga. Da besuchten wir den Wasserpark mit seinen königlichen Bädern. Geschichte und Kultur sind hier in schönster Vollendung zu bestaunen. Unsere Fahrt führte uns über Hügel und Täler zum Fusse des Vulkans Agung. Auf 950 m über dem Meer bestaunten wir den höchstgelegenen Tempel Pura Besakih. Weiter führte uns die Tour an den Vulkansee Danu Batur. Auf 1452 m über Meer verspürten wir das uns so bekannte schweizerische Bergklima, es war auch hier recht kühl! Die Aussicht auf den riesigen Vulkankrater war hingegen sehr eindrücklich. Weiter zog es uns wieder in die wärmere Gegend der Insel. Durch imposante Gegenden mit ihren unzähligen Reisfeldern endete unsere Inseltour wieder in Tulamben.

Ein lohnendes Reiseziel

Die Gewalt der Erde, die Mystik der Götterwelt, die fantastische Natur und die immer strahlenden Menschen, lassen die reizenden Eindrücke einer Reise nach Bali für immer tief in Erinnerung bleiben. Terima kasih, sampai jumpa lagi. Vielen Dank, auf Wiedersehen.